Es befinden sich keine Artikel in Ihrem Warenkorb.
zurück
Max Robitzsch - Polarforscher und Meteorologe Hans Steinhagen

Autor: Hans Steinhagen
Verlag: Die Furt 2008
ISBN: 978-3-939960-06-5

Max Robitzsch war ein herausragender Meteorologe in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ein Polarforscher, der gemeinsam mit Kurt Wegener 1912 das erste deutsche Observatorium auf Spitzbergen errichtete.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er zu einem erstrangigen Spezialisten der klassischen aerologischen Aufstiegsmethoden mit Drachen und Fesselballonen. Ein von ihm entwickelter Bimetallaktinograph zur Messung der Gesamtstrahlung kam weltweit zum Einsatz.


Die vorliegende Biografie zeigt das Wirken eines Meteorologen im Spannungsfeld der Zeitgeschichte. Darüber hinaus gewährt sie neue Einblicke in die Geschichte der Aerologie und des Lindenberger Observatoriums bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.

Hans Steinhagen: Max Robitzsch – Polarforscher und Meteorologe. mit zahlr. Abbildungen, Festeinband, 200 Seiten, Format 13,5 x 20 cm




Leseprobe:

Im Februar 1914 wurde Max Robitzsch von Hergesell nach Straßburg eingeladen und reiste dort in dem Glauben hin, dass es um die Auswertung der Messergebnisse der Spitzbergenexpedition 1912 bis 1913 ginge. Aber Hergesell erkannte aus der Ferne, dass Max R. sich den Expeditionsaufgaben mit Herz und Seele gewidmet hatte und als Leiter einer Folgeexpedition bestens geeignet war. So übertrug er ihm die Leitung des Observatoriums Ebeltofthafen für die Überwinterung 1914 bis 1915. Der wissenschaftliche Assistent Friedrich Herath und zwei technische Hilfskräfte gehörten zur Mannschaft.

In den nun folgenden Wochen widmete sich Max R. ganz der Vorbereitung dieser Expedition. Er wollte alle Fehler und Pannen, die bei einer solchen Expedition auftreten können, vermeiden und ging mit äußerster Sorgfalt vor. Insgesamt wurden 380 Expeditionskisten versandfertig gemacht und so berichtete er stolz: Ich kann sagen, dass zur Ausrüstung nicht eine Schraube gefehlt hat.
Anfang Juli 1914 versammelten sich Max R., F. Herath und K. Wegener bei Hergesell in Lindenberg, um die wissenschaftlichen Ziele der Expedition zu besprechen. Mit großer Hoffnung ging er mit F. Herath am 20.7.1914 in Bremerhaven an Bord des Lloyddampfers Prinz Friedrich Wilhelm und hielt dies für den Auftakt seiner zweiten Spitzbergenexpedition. Jedoch erhielt der Dampfer am 1.8.1914 kurz vor seinem Ziel in der Crossbai den Befehl zur Heimkehr. Der erste Weltkrieg war ausgebrochen.

Erwartungsvoll hatte Max R. sein Observatorium bereits aus der Ferne vom Vorderdeck aus gesichtet. Als das Schiff zum Wendemanöver in der Crossbai stoppte, eilte er zum Kapitän, der ihn über den soeben eingetroffenen Befehl informierte. Wie betäubt eilte Max R. zum Hinterdeck. Am Horizont entschwand das Observatorium seinen Blicken. Die großen Hoffnungen einer von ihm geleiteten Expedition zerflossen in der Gischt am Heck des Lloyddampfers. Es war eine große Enttäuschung. Die politischen Verhältnisse hatten seinen Wunsch, eine wissenschaftliche Expedition zu leiten, schlagartig zunichte gemacht. Er spürte in diesen Tagen eine nie gekannte innere Leere. In dieser Situation begegnete er auf dem zurückfahrenden Dampfer der Kapitänstochter Else Meyerheine und verliebte sich in sie.

Geheimnisvolle Temperaturschwankungen
Das wissenschaftliche Programm der Spitzbergenexpedition 1912 bis 1913 sah meteorologische Beobachtungen, Messungen und Registrierungen vor... Die Schwierigkeiten zur Aufrechterhaltung des Betriebes der Wetterstation auf dem Thermometerberg hat Max R. in seinen Tagebuchaufzeichnungen vom 11.12.1912 geschildert:

"Ich zog mit Michaelis gegen zwei Uhr auf Schneeschuhen los. Es war stockfinster, nur die Silhouetten der Berge hoben sich leicht gegen den mit Wolken bedeckten aber vom Nordlicht schwach erhellten Himmel ab. Der Pulverschnee war durch Regen stark zusammengesunken. Michaelis verlor schon zu Anfang immer seine Schneeschuhe, deren Lederzug bald völlig vom Regen durchnässt war und immer vom Schuhzeug herunterrutschte. Wir erreichten in relativ kurzer Zeit den Aufstieg, zu dem das markante Profil des
16,80 EUR


Copyright © 2008 www.dhyana-webshop.de | webdesign http://www.phpboxxx.org