Autor: Dietrich Koch Verlag: Verlag Die Furt 2005 ISBN: 978-3-933416-53-7
Dietrich Koch, Jahrgang 1937, langjähriger Chefstadtplaner im ehemaligen DDR-Bezirk Frankfurt (Oder) und nach der Wende bis zu seinem Ruhestand als leitender Mitarbeiter in einem Landesinstitut für Stadtentwicklung und Wohnen für das Land Brandenburg tätig, erzählt aus seinem normalen privaten und beruflichen Leben, in dem es dennoch verrückt genug zuging um spannend zu sein
Über vier Zeitepochen hinweg, geprägt durch die unterschiedlichsten politischen und sozialökonomischen Bedingungen, schildert er persönliche Erlebnisse und Episoden und aus seiner Sicht die gesellschaftspolitischen Hintergründe der Zustände und Ereignisse in der DDR und in der Gegenwart.
Wie erlebt ein achtjähriger Junge das Kriegsende und die schlimmen Jahren nach dem Krieg? Wie wurde man Stadtplaner in der DDR? Warum wurden die Plattenbausiedlungen so wie sie sind? Wie kam der Lada-Kotflügel über die Mauer und wer konnte sich West-Kaffee leisten? Wie meisterte man die Folgen der Wende? Auf welche Weise wird heute Stadtentwicklungspolitik gemacht? Ist das Leben jetzt wirklich besser oder nur anders geworden?
Mit persönlichen Antworten auf derartige Fragen charakterisiert er ein Stück Zeitgeschichte. Hinter das Motto seines Lebens "Immer voran"hat er ein Fragezeichen gesetzt, um die Nachdenklichkeit über die Wahl der richtigen Alternative zu symbolisieren, die ihm bei allen Handlungen geboten schien. Auf Grund der interessanten Erzählweise und verständlicher Sprache auch bei nicht alltäglicher fachlicher Materie ein Buch für jedermann, sowohl für den Fachmann – Stadtplaner, Architekten – als auch für den interessierten Laien.
1. Auflage . Broschur, 204 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Format 14 x 20,5 cm.
Rezensionen – Dietrich Koch: Bekenntnisse eines Stadtplaners:
Wie man in der DDR zur Schrankwand kam
Angefangen zu schreiben hat Dietrich Koch eigentlich aus Langeweile und überhaupt nicht mit dem Gedanken, daraus ein Buch zu machen ... Dietrich Koch begann, sein Leben aufzuschreiben, angefangen von der Geburt und den ersten Kinderjahren über den Krieg und dessen Ende, das er als Achtjähriger erlebt, die Rückkehr nach Frankfurt, Schule, Abitur, Familie bis hin zu seinen beruflichen Erfahrungen und Erlebnissen.
Es ist auf diese Weise auch ein politisches Buch geworden. Denn natürlich setzt sich der Autor anhand seiner Lebenserinnerungen auch mit den Zeiten und gesellschaftlichen Verhältnissen auseinander ... "Du hast doch was zu sagen, etwas, das andere so ähnlich erlebt haben oder mit dem sie sich auseinandersetzen können", hörte er mehrfach ...
Koch schreibt über Städtebau in Frankfurt, Schwedt und Eisenhüttenstadt zu DDR-Zeiten, reflektiert Auseinandersetzungen zu architektonischen Fragen und dem Wohnungsbauprogramm, das vor allem auf schnelles und kostengünstiges Bauensetzte. Er beschreibt aber auch die Mangelwirtschaft von einst und wie man als DDR-Bürger darin trotzdem zu begehrten Dingen kommen konnte, etwa dem Ersatz für das kaputt gegangene Thermosfenster, den Farbfernseher oder die Hellerau Schrankwand ...
Karin Sandow, Märkische Oderzeitung – Frankfurter Stadtbote vom 28.12.2006